Aus aktuellem Anlass gibt es heute noch eine Märchenstunde von Gabi und Wernfried:

Es lebte einmal ein Giftzwerg, der mit sich und der Umwelt unzufrieden war, in der hintersten Ecke eines spanischen Campingplatzes. Da er seine Giftspritze immer häufiger gegen seine Mitmenschen einsetzte ( Gründe fand er ja immer ), waren es bald nur noch wenige Menschen, die mit ihm sprachen und ihn grüßten. Kein Wunder !!!

Schon oft wechselte er in seinem Zwergenleben seine Behausungen, weil er mit seinen Nachbarn nie gut zurecht kam. Natürlich lag die Schuld immer bei den anderen, er dagegen machte immer alles richtig. Erst kürzlich siedelte er, in Begleitung seines Hundes, vom Camper wieder in ein Steinhaus um. Leider schoss er aus seinem Domizil- oben vom Berg – neue Giftpfeile ab. Diesmal zielte er auf zwei Menschen, die eigentlich immer recht lieb und freundlich zu ihm waren.

Weil die beiden es aber eimal gewagt haben – nur ein einziges mal – nicht seiner Meinung zu sein….(Ba, pfui….tut man doch nicht )….bekamen sie die giftigen Pfeile ab. Nun ja – sie berichteten schlimme Sachen, dass ein homöomatisches Mittel bei deren Hund geholfen hat. Noch schlimmer….die beiden ließen sich auch nicht von wissenschaftlichen Studien vom Gegenteil überzeugen. O weh, das mochte der Giftzwerg überhaupt nicht, denn schließlich weiß er ja sowieso immer alles besser. Er wurde sehr zornig und zitierte sogar Pipi Langstrumpf mit ihrem “…..2 x 3 macht 4 – Widde-widde-witt und Drei macht Neune !!
Ich mach’ mir die Welt – Widde-widde wie sie mir gefällt
….”

Ja und damit hatte der Giftzwerg sogar recht. Die beiden machen sich das Leben, so wie es ihnen gefällt. Der Giftzwerg meinte aber auch, dass die beiden nichts dazu lernen WOLLEN ……und sowieso stört ‘lernen’ nur – es nimmt ihnen die Zeit, in der man doch Fußball sehen, Flohmärkte besuchen, oder mit den Nachbarn schwatzen oder sonstwie die Zeit totschlagen könnte. So was Dummes aber auch…..die beiden haben mit ihren Schulabschlüssen aufgehört zu lernen und wo man doch lebenslang lernen soll, so wie der Giftzwerg es ja Tag und……nein pardon….nur in der Nacht tut. Meist verschläft er ja viele Stunden des Tages.

Ja – nun kriegten die beiden aber mal so richtig den Kopf gewaschen…..jetzt waren sie auch mal an der Reihe. Nur vergisst der arme Giftzwerg was gaaaaanz Wichtiges : während er immer mehr und immer mehr an theoretischem Wissen in sein Hirn stopft  das eigentlich Wissenswerte und Wichtige      -     das Leben selbst.

Nun hat es der Giftzwerg aber mal wieder geschafft, durch seine erneute Giftaktion zwei weitere Menschen zu vergraulen bzw. zu verlieren. Er hat erreicht, dass zukünftig auch deren Münder, bei einem vielleicht zufälligen Aufeinandertreffen verschlossen bleiben. Dem Giftzwerg bleibt nur noch zu wünschen, dass er seinen immer stark ziehenden Hund an der Leine besonders gut festhält, sonst verschwindet der auch bald……über die sieben Berge…..zu den sieben Zwergen….und das wäre ihm wirklich nicht zu wünschen, denn dann wäre er ja ganz einsam……der arme Giftzwerg.